Da ich zur Zeit ohne eigenes Auto bin, habe ich das 49,-€-Deutschland-Ticket für Hin- und Rückfahrt zur diesjährigen Saisoneröffnung des CKSV genutzt. Die Geschichte : „Das Leben in vollen Zügen genießen“ beschäftigte mich auf der Hinfahrt am 02. April 8:40 Std. und auf dem Heimweg am 08. April sogar 10:00 Std. - Zur Mitgliederversammlung und zum Anpaddeln war ich aus Unna extra nach Colditz gekommen.
Am Freitag war für mich erst mal Arbeit angersagt. Vormittags Kassenprüfung mit Viola und Abends dann Mitgliederversammlung des CKSV.
Am Samstag, den 06. April war es endlich wieder mal so weit:
Nach dem Arbeitseinsatz zum Saisonbeginn am CKSV-Bootshaus, bei dem wir ab 09:00 Uhr nicht „nur“ aufgeräumt, geputzt und das Gelände saisontauglich gemacht haben, wurden sieben Boote auf den Bootsanhänger geladen, um das alljährliche Anpaddeln auf unserer Hausstrecke Rochlitz-Colditz zu erleben.
Da Vereinsmitglied Uwe sich dann doch kurzfristig entschied wegen Unpässlichkeit nicht mit zu paddeln, kamen allerdings auf der Tour nur sechs der sieben aufgeladenen Boote zum Einsatz.
Randy, Markus und Bianka sorgten dafür, das wir mit Booten und allem Nötigen zur Brücke nach Rochlitz kamen, um dort wie schon viele Male zuvor bequem von der Wiese unbeschadet ins Muldewasser zu rutschen. - Nicht ohne die Belehrung als Gruppe zusammen zu bleiben, schickte Randy uns dann gegen 14:15 Uhr auf die Flussreise von Rochlitz nach Colditz.
Während der Tour konnten wir feststellen, das das Winter-Hochwasser nicht nur am Ufer deutliche Spuren hinterlassen hatte, sondern auch einige Sandbänke und Stromschnellen in ihrer Position etwas verändert waren.
So hatte sich an einer Stelle neben einem großen Felsen im Flussbett eine Wehr-artige fast 40 cm. hohe und bestimmt 6 Meter breite Staustufe gebildet, die aber noch auf der linken Seite des Felsens zu umfahren war. Das solche Staustufen nicht ungefährlich sind, zeigte uns kurz unterhalb dieser Herausforderung am rechten Ufer ein toter Waschbär, der dort offensichtlich ertrunken war. Da mein „Lila-Laune-Becher“ bauartbedingt an dieser Stelle wohl doch mit einer Spritzdecke versehen besser durchgekommen wäre, überlege ich, entweder zukünftig nur noch „eingepackt“ zu fahren, oder vielleicht ein Boot mit höherem Süllrand zu erwerben. Auf einer neu angespülten Kies-Sandbank unterhalb dieses neuen „Wehres“ habe ich ca. 20 – 25 Liter Wasser aus meinem Kanu ausgegossen, bevor ich die Weiterfahrt fortsetzen konnte. Wahrscheinlich brauche ich aber nur ein größeres Boot, in das mehr Wasser rein passt. - Da ich ja nicht gekentert bin. Ist das aber wohl kein Fall fürs Muldeflusspferd….
Entgegen der Ansage , als Gruppe zusammen zu bleiben waren schon kurz nach der Bahnbrücke in Rochlitz einige „Ausreißer“ schon so weit voraus, das ich nicht weiß, wie die diese Stelle am neuen „Wehr“ gemeistert haben, da sie für uns schon außer Sichtweite waren. Ich selbst war nach dem Ausleeren des Bootes der letzte Kanute auf der Strecke, hatte den anderen aber freigegeben in Richtung Lastauer Wehranlage voraus zu fahren. Dort habe ich dann die Mädels im Zweier und Rene mit den drei Jungs im Kanadier eingeholt. So konnten wir uns gegenseitig beim Umtragen der Boote unterstützen.
Wir waren ja mit sieben Booten in Colditz gestartet und nur mit sechsen davon zu Wasser gegangen. Das Kanu von Uwe verblieb in Rochlitz auf dem Anhänger und wurde von Randy zurück geschleppt.
Trotzdem sind wir mit sieben Booten in Colditz angekommen!!
Ja, am Einstieg unterhalb der Wehranlage in Lastau fanden wir ein gesunkenes Modellboot im Wasser, das wohl auch durch das Winter-Hochwasser dort hin gespült worden war. Da wir gern die Mulde von Unrat frei halten wollen und dieses havarierte Boot gerade 1 Meter vor unserer Einsetzstelle lag, haben wir es vor Ort kurz gesäubert und im Kanadier mit nach Colditz genommen.
Wir waren noch nicht mit dem Einsetzen der Boote in Lastau fertig, da kamen von den „Ausreißern“ schon Bilder und Videos per WhatsApp von der Pegel -Anlage unterhalb unserer Insel. Ich hätte es noch als fair und kammeradschaftlich empfunden, wenn die „Rennsportler“ wenigstens in Lastau zum Umtragen auf uns gewartet hätten. Mir wurde erzählt, das auch beim Abpaddeln 2023 bei einigen Kanuten die Ansage unseres Vereinschefs, bitte als Gruppe zusammen zu bleiben keine Beachtung gefunden hat.
An der Insel trafen wir dann auf Randy und Ryan, die natürlich zum Saisonbeginn auch gern aufs Wasser wollten und uns bis dort entgegen gepaddelt waren. Moritz hatte inzwischen das Boot gewechselt und kam uns bis zur Insel im Rennboot entgegen.
Das Team des Kanadiers blieb noch eine Weile auf der Insel, während wir anderen zur Anlegestelle Bootshaus fuhren um zu sehen, wer denn für uns schon mal den Grill angefeuert hat.
Vor 18:00 Uhr waren dann alle Boote ohne Schäden und Verluste wieder in Colditz am Bootshaus. Das etwas später entzündete Lagerfeuer haben Hanno und ich dann schon gegen Mitternacht gelöscht, da wir ja am Sonntagmorgen fit und ausgeruht den Open Air-Flohmarkt am Bootshaus aufbauen und betreuen wollten.
Trotz verbesserungswürdigem Publikumszulauf hat der Flohmarkt doch großartige Stimmung verbreitet und eine zufriedenstellende Summe in die Vereinskasse gespült. Schade nur, das zum Auf- und Abbau des Flohmarktes wieder helfende Hände fehlten, auch um die nicht verkauften Sachen ins Bootshaus zurück zu schaffen.
Bleibt also festzustellen, dass der Saisonbeginn gezeigt hat, dass unser Verein wie in jedem Jahr noch weiter und intensiver an Disziplin und Teamgeist arbeiten muss (ein Ziel, das man niemals aus dem Auge verlieren sollte)! Wie schon unser Ehrenmitglied Dieter immer sagt: „Einer für alle, alle für einen“.
In Erwartung einer erfolg- und ereignissreichen Saison 2024 grüßt Euch
Kanufreund „Leierkasten-Robby“, Ralf Wolske-Böttcher